KiTa-Qualität und Kindergesundheit in Deutschland: Status quo und Handlungsbedarf am Beispiel der gesunden Ernährung

Status quo und Handlungsbedarf am Beispiel der gesunden Ernährung

KiTa-Qualität und Kindergesundheit in Deutschland: Status quo und Handlungsbedarf am Beispiel der gesunden Ernährung

Rund 2,7 Millionen Kinder besuchen in Deutschland Kindertagesstätten und werden durch diese Lebenswelt für ihr künftiges Leben geprägt. Diskussionen um den weiteren Ausbau der KiTas fördern derzeit die Auseinandersetzung mit der Frage, wie gut KiTas eigentlich sind.
Nach Ansicht des Deutschen Instituts für Wirtschaft werden bisher hauptsächlich quantitative Aspekte der Kindertagesbetreuung betrachtet, etwa die Frage, ob es genügend Kita-Plätze gibt und inwiefern sich die Kindertagesbetreuung auf die Entwicklung der kognitiven Fähigkeiten von Kindern auswirkt. Künftig solle stärker auch die Qualität der Einrichtungen im Blickpunkt stehen, die einen unmittelbaren Einfluss auf die Gesundheit der Kinder hat. Kindergesundheit ist ein entscheidender und eigenständiger Faktor für die altersgerechte kindliche Entwicklung und bestimmt auch die Chancen, kognitive Fähigkeiten zu erwerben, maßgeblich mit.

Die im Auftrag der Bertelsmann – Stiftung durchgeführte, aktuelle Studie Is(s)t KiTa gut weist konkret auf einen erheblichen Handlungsbedarf für eine bessere Qualität in den Kitas auf dem Themenfeld der gesunden Ernährung hin.

Mehr als  1,8 Millionen Kinder essen täglich in den KiTas zu Mittag, doch nur in jeder dritten Einrichtung entspricht das Angebot an Speisen auch den speziellen Bedürfnissen der Kinder.

Das Mittagessen enthält bei 92 %  zwar genügend Kohlenhydrate, aber nur 50 %  der nötigen Gemüseportionen. Fleisch wird dafür in jeder vierten Einrichtungen zu oft und zu viel angeboten. Hinzu kommt, dass die Speisepläne den Nährwertgehalt, Zusatzstoffe und Allergene nicht ausreichend dokumentieren. Auf den Wunsch nach Diätkost geht nur fast jede fünfte KiTa ein.

Ebenso mangelt es an hauswirtschaftlicher Fachkompetenz sowie an adäquater Küchenausstattung und Speiseräumen sowie an einer altersgruppengerechten Infrastruktur.

Insgesamt kommt die Studie zu der ernüchterten Einschätzung, dass für einen Großteil der Kinder derzeit kein gesundheitsförderliches Mittagsangebot sichergestellt wird.

Verantwortungsgemeinschaften von Bund, Ländern, Kommunen, Eltern und Trägern der Einrichtungen sollen sich künftig für ein gutes qualitatives Verpflegungsangebot gemeinsam engagieren. Notwendig sind bundesweit verbindliche Qualitätsstandards für eine hochwertige KiTa-Ernährung ebenso wie ein höheres Budget. Eine ausgewogene KiTa – Ernährung kostet 1,8 Milliarden Euro pro Jahr,  750 Millionen mehr als derzeit zur Verfügung stehen. Zum Weiterlesen

Leave a Reply

By continuing to use the site, you agree to the use of cookies. more information

The cookie settings on this website are set to "allow cookies" to give you the best browsing experience possible. If you continue to use this website without changing your cookie settings or you click "Accept" below then you are consenting to this.

Close